#9 Der geliebte Feind

Kennst Du auch aus Deinem Leben schlechte Dinge, auf die Du Dich angewiesen fühlst und die Du als Notwendigkeit deklarierst?

  • Der rauschbedingte „Reset“ ist die einzige Lösung, Dein Gedankenkarussell zum Stehen zu bringen? Trinkst Du regelmäßig „starkes Getränk“, weil Timotheus krankheitsbedingt auch „etwas Wein“ zu sich nehmen sollte (1.Timotheus 5:23)?
  • Nikotin oder andere Rauschmittel versetzen Dich wenigstens kurz in Ruhe und Ausgeglichenheit in der schnelllebigen Zeit?
  • Maßloses Essen ist doch einer der letzten wahren Genüsse auf dieser Erde?
  • Schlechtes Reden ist eigentlich nicht gut, aber man muss ja ein Ventil haben?

Wir machen uns oft etwas vor und pflegen unseren kleinen, geliebten Feind, statt auf die Perspektive Gottes zu wechseln und ihn aus unserem Leben zu scheuchen.

Mir war und ist da immer wieder ein Abschnitt aus 1.Petrus eine große Hilfe:

„1 Da nun Christus für uns im Fleisch gelitten hat, so wappnet auch ihr euch mit demselben Sinn; denn wer im Fleisch gelitten hat, ruht von der Sünde, 2 um die im Fleisch noch übrige Zeit nicht mehr den Begierden der Menschen, sondern dem Willen Gottes zu leben. 3 Denn die vergangene Zeit ist genug, den Willen der Nationen vollbracht zu haben, indem ihr wandeltet in Ausschweifungen, Begierden, Trunkenheit, Schwelgereien, Trinkgelagen und frevelhaften Götzendienereien“ (1.Petrus 4:1-3)

Auf zwei Schwerpunkte möchte ich eingehen:

  • So notwendig unser Steckenpferd auch scheint, letztendlich ist es eine Belastung, von der wir ruhen Es beruhigt nicht Dein Gewissen, schenkt Dir keine wirkliche Stabilität und ist letztendlich etwas, zu dem wir nicht ruhigen Gewissen stehen, sondern es immer wieder „legitimieren“ müssen. Ist es nicht verwunderlich, wenn Du Dir bei der Ausübung einer Sache immer erklären musst, warum das schon in Ordnung ist?
  • Sage Dir selbst einmal das „Es ist genug“ mit Abscheu angesichts der Tatsache, dass Du von Satans alten Fallstrick der Begehrlichkeit überwunden wurdest:

„Und die Frau sah, dass der Baum gut zur Speise und dass er eine Lust für die Augen und dass der Baum begehrenswert wäre, um Einsicht zu geben; und sie nahm von seiner Frucht und aß, und sie gab auch ihrem Mann bei ihr, und er aß.“ (1.Mose 3:6)

Ich kann Dir das so schreiben, da ich selbst immer wieder in diese, uns wirklich leicht umstrickenden Sünden (Hebräer 12:1) gefallen bin. Es war mit aber eine große Hilfe, den „geliebten Feind“ aus Gottes Perspektive als Belastung und Hemmnis auszumachen. Wenn wir Gottes Sicht zu unseren Sünden einnehmen, werden wir sie als klebrige Kletten, als bremsende Ranken erkennen und mit Gottes Hilfe abschütteln können.

Dann erkennst Du zwei Fakten: Du wurdest überwunden und zumindest ein Stück weit beherrscht (1.Korinther 6:12), aber Christus hat Dich erneut in die wirkliche Freiheit zurückgeführt!