#4 Gott denkt nicht klein von Dir

Manchmal genießen wir Christen es anscheinend, uns selbst abzuwerten. Das muss nicht unbedingt heuchlerische Ansätze wie in Matthäus 6:16-18 haben, manche Christen halten sich leider wirklich für wertlos – was sehr schade ist und unseren liebenden Vater sicher nicht freut.

Oft wird dazu an Lukas 17:10 gedacht, in dem die Knechte nach Auftragserfüllung sagen „Wir sind unnütze Knechte; wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren.“

Ich möchte eingangs betonen, dass heute wohl eher die Gefahr besteht, dass wir von Selbstüberschätzung aufgebläht sind. Da es in den Vers aber nun Mal um Gottes Wort und um seine Sicht geht, möchte ich doch etwas dazu schreiben.

Der verwendete Begriff „unnütz“ hat im Grundtext drei ähnliche Bedeutungen: unnütz, wertlos und nicht zu rühmen:

33.361 ἀχρεῖος, ον: pertaining to being without such qualities as deserve praise or commendation – ‘not deserving special praise, not worthy of particular commendation.’ δοῦλοι ἀχρεῖοί ἐσμεν, ὃ ὠφείλομεν ποιῆσαι πεποιήκαμεν ‘we are servants who do not particularly deserve praise; we have done what we should’ Lk 17.10. (Quelle: Louw-Nida Lexikon)

Welche Antwort würdest Du nun der personifizierten Wahrheit sagen, deren Auftrag Du ausgeführt hast und der für Dich gestorben ist? Richtig – wir sind ganz sicher nicht rühmenswert, aber ganz sicher auch nicht nutz- oder wertlos; denn dann wären es seine Gaben ebenfalls. Das ist keine Kleinigkeit und ein großer Kontrast zu Matthäus 25:24-30, wo wohl alle 3 Varianten zutreffen.

Eine sehr bewegende und ermunternde Parallele finden wir aus meiner Sicht übrigens in Versen aus Daniel und Hebräer, die ich Dir einfach unkommentiert gegenüberstelle:

„23 Und diese drei Männer, Sadrach, Mesach und Abednego, fielen gebunden in den brennenden Feuerofen. 24 Da erschrak der König Nebukadnezar, und er stand schnell auf, hob an und sprach zu seinen Räten: Haben wir nicht drei Männer gebunden ins Feuer geworfen? Sie antworteten und sprachen zum König: Gewiss, o König! 25 Er antwortete und sprach: Siehe, ich sehe vier Männer frei umhergehen mitten im Feuer, und keine Verletzung ist an ihnen; und das Aussehen des vierten gleicht einem Sohn der Götter. 26 Da trat Nebukadnezar an die Öffnung des brennenden Feuerofens, hob an und sprach: Sadrach, Mesach und Abednego, ihr Knechte des höchsten Gottes, geht heraus und kommt her! Da gingen Sadrach, Mesach und Abednego aus dem Feuer heraus. 27 Und die Satrapen, die Befehlshaber und die Statthalter und die Räte des Königs versammelten sich; sie sahen diese Männer, dass das Feuer keine Macht über ihre Leiber gehabt hatte: Das Haar ihres Hauptes war nicht versengt, und ihre Mäntel waren nicht verändert, und der Geruch des Feuers war nicht an sie gekommen.

„6:17 Dann befahl der König, und man brachte Daniel und warf ihn in die Löwengrube. Der König hob an und sprach zu Daniel: Dein Gott, dem du ohne Unterlass dienst, er möge dich retten! 18 Und ein Stein wurde gebracht und auf die Öffnung der Grube gelegt; und der König versiegelte ihn mit seinem Siegelring und mit dem Siegelring seiner Gewaltigen, damit in Bezug auf Daniel nichts verändert würde. […] 20 Dann stand der König bei der Morgenröte, sobald es hell wurde, auf und ging schnell zur Löwengrube. 21 Und als er sich der Grube näherte, rief er mit trauriger Stimme nach Daniel. Der König hob an und sprach zu Daniel: Daniel, Knecht des lebendigen Gottes, hat dein Gott, dem du ohne Unterlass dienst, vermocht, dich von den Löwen zu retten? 22 Da sprach Daniel zum König: O König, lebe ewig! 23 Mein Gott hat seinen Engel gesandt und hat den Rachen der Löwen verschlossen, dass sie mich nicht verletzt haben, weil vor ihm Unschuld an mir gefunden wurde; und auch vor dir, o König, habe ich kein Verbrechen begangen. 6:24 Da freute sich der König sehr, und er befahl, Daniel aus der Grube herauszuholen. Und Daniel wurde aus der Grube herausgeholt; und keine Verletzung wurde an ihm gefunden, weil er auf seinen Gott vertraut hatte.“ (Daniel 6:17-24)

„32 Und was soll ich noch sagen? Denn die Zeit würde mir fehlen, wenn ich erzählen wollte von Gideon, Barak, Simson, Jephta, David und Samuel und den Propheten, 33 die durch Glauben Königreiche bezwangen, Gerechtigkeit wirkten, Verheißungen erlangten, der Löwen Rachen verschlossen, 34 des Feuers Kraft auslöschten, des Schwertes Schärfe entgingen, aus der Schwachheit Kraft gewannen, im Kampf stark wurden, der Fremden Heere zurücktrieben.“ (Hebräer 11:32-34)

Es ist eine große Ermunterung und herzerwärmend, dass der Herr unseren Dienst wertschätzt, wenngleich er selbst den Weg erdacht und alles zur Realisierung Notwendige gegeben hat.

Deshalb lasst uns Gott unseren Lohn zu Füßen legen, da nur er rühmenswert ist!

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