#7 Heute wird ein schöner Tag!

Wer kennt das nicht: morgens aufstehen und schnell durch die Nachrichten blättern, auf der Fahrt zur Schule oder Arbeit auf den Unterricht oder das Meeting einstimmen und um 10 Uhr geschieht etwas, das uns wirklich den restlichen Tag verhagelt.

Ich habe leider viel zu spät angefangen, mein „Mindset“ umzutrainieren, dazu zunächst einige Bibelverse:

„Dies ist der Tag, den der HERR gemacht hat; frohlocken wir, und freuen wir uns in ihm.“ (Psalm 118:24)

„Schmeckt und seht, dass der HERR gütig ist! Glückselig der Mann, der zu ihm Zuflucht nimmt!“ (Psalm 34:9)

„Erkenne ihn auf allen deinen Wegen, und er wird gerade machen deine Pfade.“ (Sprüche 3:6)

Wenn wir den Tag mit dem Gedanken beginnen, dass der Herr uns ihn schenkt, dass wir uns in (nicht nur: an) ihm freuen können, gehen wir alles mit einer ganz anderen Grundausrichtung an und nehmen gern schon am frühen Morgen Zuflucht zu ihm.

Nutzen wir doch die Fahrt zum Betrachten der Flora und Fauna und danken Gott für den wunderschönen Überfluss seiner Schöpfung. Beten wir in Kantine oder Mensa nicht für vor dem Essen, sondern danken wir Gott bei Genuss der Speisen dafür, wie gut er uns versorgt.

Es gibt vielfältige Gründe, über den ganzen Tag verteilt Gottes Güte zu besehen und zu genießen, wir müssen nur unseren Blick und unser Herz schulen.

Wenn wir unser Leben in dem Bewusstsein führen, Gegenstand der Güte Gottes zu sein, lassen sich auch Enttäuschungen, Verletzungen und Lebenssorgen viel leichter kompensieren. Wen wir ihn auf allen unseren Wegen erkennen, werden wir in ruhiger Souveränität gegenüber der Welt an seiner Hand gehen. Was auch kommt: die Erde definiert doch nicht unsere Zukunft, was für eine Gnade:

„3 Gnade euch und Friede von Gott, dem Vater, und unserem Herrn Jesus Christus, 4 der sich selbst für unsere Sünden gegeben hat, damit er uns herausnehme aus der gegenwärtigen bösen Welt, nach dem Willen unseres Gottes und Vaters, 5 dem die Herrlichkeit sei von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.“ (Galater 1:3-5)

Nimm Dir doch mal bewusst etwas Zeit und fülle Psalm 136 mit Stationen Deines Tages oder Lebens. Du wird überrascht sein und geprägt werden, wie Gottes große Güte in Deinem Leben wirkt!

#4 Gott denkt nicht klein von Dir

Manchmal genießen wir Christen es anscheinend, uns selbst abzuwerten. Das muss nicht unbedingt heuchlerische Ansätze wie in Matthäus 6:16-18 haben, manche Christen halten sich leider wirklich für wertlos – was sehr schade ist und unseren liebenden Vater sicher nicht freut.

Oft wird dazu an Lukas 17:10 gedacht, in dem die Knechte nach Auftragserfüllung sagen „Wir sind unnütze Knechte; wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren.“

Ich möchte eingangs betonen, dass heute wohl eher die Gefahr besteht, dass wir von Selbstüberschätzung aufgebläht sind. Da es in den Vers aber nun Mal um Gottes Wort und um seine Sicht geht, möchte ich doch etwas dazu schreiben.

Der verwendete Begriff „unnütz“ hat im Grundtext drei ähnliche Bedeutungen: unnütz, wertlos und nicht zu rühmen:

33.361 ἀχρεῖος, ον: pertaining to being without such qualities as deserve praise or commendation – ‘not deserving special praise, not worthy of particular commendation.’ δοῦλοι ἀχρεῖοί ἐσμεν, ὃ ὠφείλομεν ποιῆσαι πεποιήκαμεν ‘we are servants who do not particularly deserve praise; we have done what we should’ Lk 17.10. (Quelle: Louw-Nida Lexikon)

Welche Antwort würdest Du nun der personifizierten Wahrheit sagen, deren Auftrag Du ausgeführt hast und der für Dich gestorben ist? Richtig – wir sind ganz sicher nicht rühmenswert, aber ganz sicher auch nicht nutz- oder wertlos; denn dann wären es seine Gaben ebenfalls. Das ist keine Kleinigkeit und ein großer Kontrast zu Matthäus 25:24-30, wo wohl alle 3 Varianten zutreffen.

Eine sehr bewegende und ermunternde Parallele finden wir aus meiner Sicht übrigens in Versen aus Daniel und Hebräer, die ich Dir einfach unkommentiert gegenüberstelle:

„23 Und diese drei Männer, Sadrach, Mesach und Abednego, fielen gebunden in den brennenden Feuerofen. 24 Da erschrak der König Nebukadnezar, und er stand schnell auf, hob an und sprach zu seinen Räten: Haben wir nicht drei Männer gebunden ins Feuer geworfen? Sie antworteten und sprachen zum König: Gewiss, o König! 25 Er antwortete und sprach: Siehe, ich sehe vier Männer frei umhergehen mitten im Feuer, und keine Verletzung ist an ihnen; und das Aussehen des vierten gleicht einem Sohn der Götter. 26 Da trat Nebukadnezar an die Öffnung des brennenden Feuerofens, hob an und sprach: Sadrach, Mesach und Abednego, ihr Knechte des höchsten Gottes, geht heraus und kommt her! Da gingen Sadrach, Mesach und Abednego aus dem Feuer heraus. 27 Und die Satrapen, die Befehlshaber und die Statthalter und die Räte des Königs versammelten sich; sie sahen diese Männer, dass das Feuer keine Macht über ihre Leiber gehabt hatte: Das Haar ihres Hauptes war nicht versengt, und ihre Mäntel waren nicht verändert, und der Geruch des Feuers war nicht an sie gekommen.

„6:17 Dann befahl der König, und man brachte Daniel und warf ihn in die Löwengrube. Der König hob an und sprach zu Daniel: Dein Gott, dem du ohne Unterlass dienst, er möge dich retten! 18 Und ein Stein wurde gebracht und auf die Öffnung der Grube gelegt; und der König versiegelte ihn mit seinem Siegelring und mit dem Siegelring seiner Gewaltigen, damit in Bezug auf Daniel nichts verändert würde. […] 20 Dann stand der König bei der Morgenröte, sobald es hell wurde, auf und ging schnell zur Löwengrube. 21 Und als er sich der Grube näherte, rief er mit trauriger Stimme nach Daniel. Der König hob an und sprach zu Daniel: Daniel, Knecht des lebendigen Gottes, hat dein Gott, dem du ohne Unterlass dienst, vermocht, dich von den Löwen zu retten? 22 Da sprach Daniel zum König: O König, lebe ewig! 23 Mein Gott hat seinen Engel gesandt und hat den Rachen der Löwen verschlossen, dass sie mich nicht verletzt haben, weil vor ihm Unschuld an mir gefunden wurde; und auch vor dir, o König, habe ich kein Verbrechen begangen. 6:24 Da freute sich der König sehr, und er befahl, Daniel aus der Grube herauszuholen. Und Daniel wurde aus der Grube herausgeholt; und keine Verletzung wurde an ihm gefunden, weil er auf seinen Gott vertraut hatte.“ (Daniel 6:17-24)

„32 Und was soll ich noch sagen? Denn die Zeit würde mir fehlen, wenn ich erzählen wollte von Gideon, Barak, Simson, Jephta, David und Samuel und den Propheten, 33 die durch Glauben Königreiche bezwangen, Gerechtigkeit wirkten, Verheißungen erlangten, der Löwen Rachen verschlossen, 34 des Feuers Kraft auslöschten, des Schwertes Schärfe entgingen, aus der Schwachheit Kraft gewannen, im Kampf stark wurden, der Fremden Heere zurücktrieben.“ (Hebräer 11:32-34)

Es ist eine große Ermunterung und herzerwärmend, dass der Herr unseren Dienst wertschätzt, wenngleich er selbst den Weg erdacht und alles zur Realisierung Notwendige gegeben hat.

Deshalb lasst uns Gott unseren Lohn zu Füßen legen, da nur er rühmenswert ist!

#3 Dienst – auch allein oder nur in Dienstgemeinschaft?

Wenn wir uns frei entscheiden können, ob wir unseren Dienst im Verbund mit anderen Christen oder allein ausüben, sollten wir uns natürlich für die erste Option entscheiden. Immerhin sind wir auf feindlichem Gebiet und da können wir dankbar sein für einen Kampfgenossen (Prediger 4:9-12).

Oft wird aber unter Zuhilfenahme von z.B. Lukas 10:1 eine Dienstgemeinschaft vorausgesetzt:

„1 Danach aber bestellte der Herr [auch] siebzig andere und sandte sie zu je zwei vor seinem Angesicht her in jede Stadt und jeden Ort, wohin er selbst kommen wollte.“ (Lukas 10:1)

Und das ist ein klarer Eingriff in die Rechte des Herrn der Ernte, wie wir bei einigen Passagen zum Dienst des Philippus sehen:

„5 Philippus aber ging hinab in eine Stadt Samarias und predigte ihnen den Christus. Die Volksmengen aber achteten einmütig auf das, was von Philippus geredet wurde, indem sie zuhörten und die Zeichen sahen, die er tat. […] 26 Ein Engel des Herrn aber redete zu Philippus und sprach: Steh auf und geh nach Süden auf den Weg, der von Jerusalem nach Gaza hinabführt; dieser ist öde. […] 38 Und er befahl, den Wagen anzuhalten. Und sie stiegen beide in das Wasser hinab, sowohl Philippus als auch der Kämmerer; und er taufte ihn. […] 40 Philippus aber wurde in Asdod gefunden; und während er hindurchzog, verkündigte er das Evangelium allen Städten, bis er nach Cäsarea kam.“ (Apostelgeschichte 8:5-40)

Philippus war sicher kein eigenbrötlerischer Einzelkämpfer; er verwehrte sich aber auch nicht des Dienstes, weil er diese Aufgabe allein erhielt.

Oft ist die Entwicklung unseres Dienstes wohl die eines Nehemia, der einige Schritte allein ging:

„Die Vorsteher wussten aber nicht, wohin ich gegangen war und was ich tat; denn ich hatte den Juden und den Priestern und den Edlen und den Vorstehern und den Übrigen, die das Werk taten, bis dahin nichts mitgeteilt.“ (Nehemia 2:16)

Edward Dennet schreibt in seiner Betrachtung zu Nehemia:

„Er {Nehemia} berichtet  uns  weiter,  dass  er  sein  Geheimnis  niemandem  erzählt  hatte.  Dies  hätte  in  der  Tat  auf allen  Seiten  Hindernisse  hervorrufen  können. Wenn  der  Herr  einem  seiner  Diener  ausdrücklich  einen Dienst  auferlegt,  ist  häufig  nichts  gefährlicher  als  die  Beratung  mit  anderen.  Der  Glaube  vertraut auf  Ihn,  der  zu  dem  Werk  befähigt  und  die  zur  Ausführung  benötigte  Kraft  und  Weisheit  schenkt. Beratung  mit  anderen  führt  oft  zu  vielen  Fragen,  wie  z. B.  „Ist  das  möglich?“,  „Ist  es  weise?“  oder „Ist  es  der  richtige  Zeitpunkt?“.  Das  Ergebnis  ist,  dass  der  Glaube  unter  dem  Einfluss  vieler  ermattet und  Zweifel  angeregt  werden,  wenn  er  nicht  durch  Vorsicht  und  Vernunftschlüsse  gänzlich  erlischt. Wenn  die  Zeit  gekommen  ist,  einen  Auftrag  auszuführen,  können  Helfer  begrüßt  werden,  aber  bis alles  nach  der  Weisung  des  Glaubens  vorbereitet  ist,  muss  das  Geheimnis  zwischen  der  eigenen  Seele und  Gott  bewahrt  werden.“

Kurz darauf gesellten sich so viele selbstlose Mitarbeiter um Nehemia, dass die Arbeiten an der Mauer – allen Hindernissen zu Trotz – nach zweiundfünfzig Tagen abgeschlossen wurden.

Deshalb die Bitte: wenn Dich der Herr der Ernte, das Haupt des Leibes im Dienst mit anderen Christen zusammenstellt, sei ihm von Herzen dankbar. Nimm aber auch Einzelaufgaben aus seiner Hand an – das ist allein seine Souveränität.

#2 Dreh Dich nicht um Dich selbst!

Eins ist klar: der Dienst am Werk des Herrn (1.Korinther 6:10) bzw. im Werk des Herrn (15:58) ist eine Aufgabe, zu der wir als natürliche Menschen weder fähig noch geeignet sind. Oft vergessen wir aber angesichts unserer Inkompetenz unsere wahre Identität und die Kompetenzen unseres „Auftragsgebers“, die er gern für uns einsetzt. Wenn Du den Herrn nicht in die Kalkulation des „Turmbaus“ (Lukas 14:28-30) einbeziehst oder Dich von Umständen leiten lässt (Prediger 11:3), wirst Du eher nicht in die Arbeit eintreten.

Ob durch innere Argumente oder äußere Einflüsse: lass Dich nicht entmutigen! Wir haben einmal einige Beispiele anderer Diener Gottes zusammengetragen, die uns oft in entsprechenden Anfechtungen geholfen haben:

„11 Und der Engel des HERRN kam und setzte sich unter die Terebinthe, die in Ophra war, das Joas, dem Abieseriter, gehörte. Und Gideon, sein Sohn, schlug gerade Weizen aus in der Kelter, um ihn vor Midian in Sicherheit zu bringen. 12 Und der Engel des HERRN erschien ihm und sprach zu ihm: Der HERR ist mit dir, du tapferer Held! 13 Und Gideon sprach zu ihm: Bitte, mein Herr, wenn der HERR mit uns ist, warum hat denn dies alles uns betroffen? Und wo sind alle seine Wunder, die unsere Väter uns erzählt haben, indem sie sprachen: Hat der HERR uns nicht aus Ägypten heraufgeführt? Und nun hat der HERR uns verlassen und uns in die Hand Midians gegeben. 14 Und der HERR wandte sich zu ihm und sprach: Geh hin in dieser deiner Kraft und rette Israel aus der Hand Midians! Habe ich dich nicht gesandt? 15 Und er sprach zu ihm: Bitte, mein Herr, womit soll ich Israel retten? Siehe, mein Tausend ist das ärmste in Manasse, und ich bin der Jüngste im Haus meines Vaters. 16 Und der HERR sprach zu ihm: Ich werde mit dir sein, und du wirst Midian schlagen wie einen Mann.“ (Richter 6:11-16)

„10 Und nun geh hin, denn ich will dich zum Pharao senden, damit du mein Volk, die Kinder Israel, aus Ägypten herausführst. 11 Und Mose sprach zu Gott: Wer bin ich, dass ich zum Pharao gehen und dass ich die Kinder Israel aus Ägypten herausführen sollte? 12 Und er sprach: Weil ich mit dir sein werde3 ; und dies sei dir das Zeichen, dass ich dich gesandt habe: Wenn du das Volk aus Ägypten herausgeführt hast, werdet ihr auf diesem Berg Gott dienen. […] 10 Und Mose sprach zu dem HERRN: Ach, Herr, ich bin kein Mann der Rede, weder seit gestern noch seit vorgestern, noch seitdem du zu deinem Knecht redest; denn ich bin schwer von Mund und schwer von Zunge! 11 Da sprach der HERR zu ihm: Wer hat dem Menschen den Mund gemacht? Oder wer macht stumm oder taub oder sehend oder blind? Nicht ich, der HERR? 12 Und nun geh hin, und ich will mit deinem Mund sein und dich lehren, was du reden sollst. 13 Und er sprach: Ach, Herr, sende doch, durch wen du senden willst! 14 Da entbrannte der Zorn des HERRN gegen Mose, und er sprach: Ist nicht Aaron, der Levit, dein Bruder? Ich weiß, dass er reden kann; und siehe, er geht auch aus, dir entgegen; und sieht er dich, so wird er sich freuen in seinem Herzen.“ (2.Mose 3:10-12; 4:10-14)

Wir sehen zwei Diener Gottes, die sich angesichts des großen Auftrag Gottes als absolut unfähig ansahen. Während Gideon diese Perspektive der Eigenbetrachtung aber verließ, verharrte Mose in seiner – in diesem Fall ungöttlichen – Demut. Wir müssen uns ganz klar machen: für „mich“ als solchen gibt es keinen Dienst im Werk des Herrn! Wie sollten Du und ich „geistliche Dinge durch geistliche Mittel“ verbreiten, wenn unser „Ich“ dazu gar nicht in der Lage ist:

„12 Wir aber haben nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der aus Gott ist, um die Dinge zu kennen, die uns von Gott geschenkt sind; 13 die wir auch verkündigen, nicht in Worten, gelehrt durch menschliche Weisheit, sondern in Worten, gelehrt durch den Geist, mitteilend  geistliche Dinge durch geistliche Mittel.“ (1.Korinther 2:12-13)

Gideon und evtl. auch Mose beurteilten sich selbst evtl. realistisch, verlier aber niemals den aus dem Blick, dem „alle Macht gegeben ist im Himmel und auf Erde“ (Matthäus 28:18) und der Deinen Dienstweg vorab bereitet hat, damit Du auf ihm gehst (Epheser 2:10)!

Wenn Gott Dir also einen Dienst aufs Herz legt:

  • arbeite an Deinen Defiziten, soweit sie Gottes Willen widersprechen; vielleicht ist der Dienst ja gerade deshalb so „anders“ als Deine Qualifikationen, weil er Dich verändern möchte (was ich in meine Vergangenheit oft tun musste dankbar tun durfte!
  • Tritt voller Vertrauen und Vorfreude in den Dienst am Werk des Herrn ein. Gott selbst und seine Herde sollen Nutzen und Erquickung an Dir haben (1.Korinther 12:7-11; Philemon 20).

#1 Warum “FocusYourMission”?

Der Dienst für den Herrn Jesus und an Seiner Herde ist eine wunderbare Aufgabe. Ob Du Menschen fischst, Schafe pflegst oder andere Aufgaben wahrnimmst, nichts ist erfüllender als der Dienst für den einen Meister!

Dem entgegen steht aber eine oft überwältigende Flut von Gegenargumenten, mit denen Satan Dich vom geistlichen Dienst abhalten will; einige werden wir in unserer Blog-Serie beleuchten:

  • Du kannst gar nicht gemeint sein, weil…!
  • Die Erwartungen Dritter an Dich gehen eigentlich in eine andere Richtung?!
  • Wenn Du Missionar sein solltest, hätte Gott Dir ganz sicher Gabe xy gegeben!

Wir könnten diese Reihe sicher beliebig fortsetzen, es geht mir aber um ein Grundprinzip, das ich anhand von 1.Timotheus 4:14-16 veranschaulichen möchte:

” 14 Vernachlässige nicht die Gnadengabe in dir, die dir gegeben worden ist durch Weissagung mit Auflegen der Hände der Ältestenschaft. 15 Bedenke dies sorgfältig; lebe darin, damit deine Fortschritte allen offenbar seien. 16 Habe Acht auf dich selbst und auf die Lehre; beharre in diesen Dingen, denn wenn du dies tust, so wirst du sowohl dich selbst erretten als auch die, die dich hören.”

Timotheus verblasste zu dem Zeitpunkt – menschlich gesprochen – sicher neben dem Apostel Paulus. Doch hemmte der große Apostel sein “echtes Kind im Glauben” (1.Timotheus 1:2) nicht, sondern leitete ihn zu einem authentischen Dienst an:

  • Timotheus sollte nicht mit der Ausübung seiner gottgegebenen Gaben warten (das wäre Vernachlässigung), obwohl der noch Defizite hatte.
  • Stattdessen sollte Timotheus einen transparenten Dienst üben, aus Fehlern lernen, wobei zugleich seine Fortschritte offenbar wurden.
  • Durch sorgfältiges Bedenken seines Auftrags, selbstkritisches Achthaben auf sich selbst im Abgleich zur Lehre reifte schrittweise ein wertvolles Instrument Gottes heran.

Lass Dich ermuntern und habe keine Scheu, in der Anwendung Deines Dienstes wachsen zu müssen. Sei Dir im Klaren, dass es wohl keinen ausgewachsenen Diener Gottes gab und gibt. Fokussiere Deinen Dienst, während Du an Deinen Defiziten arbeitest. Lass Dich unter abhängigem Gebet und Dienst von Gott formen und prägen, damit Du ein wertvolles Werkzeug Gottes und für die Herde Gottes zugleich Hilfe, Stütze und Orientierung bist:

“19 Ich hoffe aber in dem Herrn Jesus, Timotheus bald zu euch zu senden, damit auch ich guten Mutes sei, wenn ich eure Umstände kenne. 20 Denn ich habe keinen Gleichgesinnten, der von Herzen für das Eure besorgt sein wird; 21 denn alle suchen das Ihre, nicht das, was Jesu Christi ist.” (Philipper 2:19-21)